Das Museum Schloss Burgk im Saale-Orla-Kreises im östlichen Thüringen ist dank einer gerade erfolgten Schenkung von mehr als 100.000 Artefakten aus der dänischen Sammlung Den Dansk Exlibris Fond zum nunmehr wohl bedeutendsten europäischen Zentrum für Exlibris Kunst avanciert.
Schon bislang konnte das Museum auf einen gewichtigen Bestand verweisen: den Grundstock bildet bildet die 1981 überlassene etwa 13.000 Blatt umfassende Sammlung Heinicke, in der Folge kamen weitere Erwerbungen durch Schenkungen und Ankäufe hinzu und erweiterten den Bestand auf 95.000 Blätter aus fünf Jahrhunderten von über 5.000 Künstlern aus mehr als 60 Ländern. Frühe Arbeiten stammen aus dem 16. Jahrhundert, etwa 25.000 Blätter gehören in die Zeit vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis Mitte der 1930er Jahre. Im Juli dieses Jahres bereicherte dann das in Mönchengladbach beheimatete Vereinsarchiv der Deutschen Exlibris-Gesellschaft e.V. mit etwa 36.000 Werken den Bestand.
Die nunmehr erfolgte Überlassung der dänischen Sammlung – zu der auch ein starkes Konvolut Fachliteratur zählt – unterstreicht die grosse Bedeutung des Engagements privater Sammler, ohne die ein derartig profunder Bestand wohl kaum zusammen gekommen wäre. Damit befinden sich nun ungefähr 250.000 historische Papiere auf Schloss Burgk, davon sind etwa 70 Prozent originale Grafiken. Sie stammen aus 100 Ländern der Welt von geschätzt 8.000 bis 9.000 Künstlerinnen und Künstlern. Unabhängig von der bloßen Zahl der Exponate besteht der besondere Reiz der nunmehr vereinigten Sammlungen in ihrem unterschiedlichen Sammlungsprofil. Die Burgksche Sammlung ist auf Mitteleuropa und Osteuropa spezialisiert, die Ausrichtung der Deutschen Exlibris Gesellschaft ist westeuropäisch ausgerichtet. Die dänischen Sammler wiederum haben mit weltweiter Provenienz gesammelt. Das Museum verfügt über die konservatorischen, fachlichen und administrativen Voraussetzungen, dem Bestand eine gesicherte Heimstatt zu geben und auch der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Sammlern, Forschern und allen Interessierten steht nunmehr ein imponierender Korpus bereit. Zu den Desideraten gehört neben der sorgfältigen Katalogisierung die wissenschaftliche Aufbereitung mit dem Ziel eines digitalen Portals.