Für das Fore-edge Painting (im deutschen zumeist als sogenannte Buchschnittmalerei bezeichnet) werden die Blätter eines Buchblocks um etwa einen Millimeter gegeneinander versetzt und der Buchschnitt sodann bemalt. Danach wird der Buchblock in seinen Ausgangszustand gebracht und der nunmehr wieder plane Schnitt ggf. noch vergoldet, versilbert, marmoriert oder mit einer weiteren Illustration vesehen. Im geschlossenen Zustand ist die Malerei verborgen, das Bild wird sichtbar, wenn man den Block wieder in eine leichte Schräge verformt. Im Jahr 1653 applizierten die Brüder und Buchbinder Stephen und Thomas Lewis in London ein Bild in den Schnitt einer Bibel, die als frühes Exemplar eines Fore-edge geführt wird. Siehe hierzu die Ausführungen bei Bodo von Drewitz, Werner Nekes (Hrsg.): Ich sehe was, was du nicht siehst! Sehmaschinen und Bilderwelten. Die Sammlung Werner Nekes. Steidl, Göttingen 2002, S. 435 und wikipedia englisch und wikipedia deutsch.
Dieses video veranschaulicht verschiedene Formen des Fore-edge Painting aus der Sammlung Martin Frost