Mehr als 200 im Bereich Kinder- und Jugendbuch in der Illustration und Text Tätige haben sich per Social Media gegen den Einsatz Künstlicher Intelligenz zusammengetan. KI-Tools wie ChatGPT werden mit Hilfe von Bildern oder Texten trainiert, die digital im Netz und anderen Quellen verfügbar sind. Eine Verwendung ist problematisch, wenn diese urheberrechtlich geschützt sind und ohne Einverständnis ihrer Urheber verwendet werden. Dies hat, so die Initiatoren für die Kreativen existenzielle Folgen. Die daraus entstehenden Werke werden z.T. in direkter Konkurrenz zu den Originalen kommerziell verwertet, ohne daß hierfür eine Vergütung erfolgt. Auch international hat es gerade einen entsprechenden Aufruf von mehr als 200000 Kunstschaffenden zum Einsatz von KI in Text und Illustration gegeben.
Initiiert wurde die Social-Media-Aktion von der Kinderbuchbloggerin Eliane Fischer, die auch auf mintundmalve zu finden ist. “Wir möchten die Arbeit von Illustrator:innen und anderen Buchschaffenden, ihre Kreativität, ihren Sachverstand, ihr Können und ihr Herzblut als unermesslich wertvollen und einzigartigen Beitrag zu Kunst und Kultur in den Fokus rücken. Wir hoffen, dass alle Beteiligten sich Gedanken über die Nutzung von KI in der Kinder-und Jugendliteratur und ihre Folgen – insbesondere für das Berufsfeld der Illustration– machen und möglichst darauf verzichten.”
Es ist auch aus unserer Sicht ein grundlegendes Thema, das zu schwerwiegenden Verwerfungen in der wirtschaftlichen Existenz aller Beteiligten schon jetzt oder in absehbarerZeit führen wird. Auch wir setzen in unserer Arbeit KI ein – wenn auch nur in der Informationsgewinnung – und können damit Ergebnisse generieren, die uns in dieser Form sonst wohl nur mit intensivem Aufwand möglich wären. Was die nachteiligen Auswirkungen bei KI angeht sind wir noch zu keiner abschließenden Einschätzung gekommen. Der Verlag Oetinger hat sich entschieden auf die Nutzung generativer KI-Tools zukünftig zu verzichten, nachdem hier heftige Kritik an der Covergestaltung von Kirsten Boies Skogland-Serie eingesetzt hatte (siehe hierzu den post im Börsenblatt vom 25-10-2024). Andere Verlage wiederum haben angekündigt oder scheinen doch bereit, verstärkt KI bei ihren Programmen zu nutzen.
Sehr hilfreich für die Meinungsbildung ist hier eine Übersicht der Initiative, die unter dem Titel Generative KI in Büchern und generell – Informationen, Argumente und was wir tun können die Funktionsweise von KI, die aktuelle Gesetzeslage und die Möglichkeiten zu ihrem Umgang in der Praxis darstellt.