Aktualisierte Fassung
Während des Ersten Weltkrieges legte die Deutsche Bücherei Leipzig eine Sondersammlung „aller auf den Krieg, seine Vorgeschichte und seinen Verlauf bezüglichen Druckwerke“ auf. Auch für den Zweiten Weltkrieg wurde eine derartige Sammlung angelegt. Das Sammlungsgut umfasste das gesamte mit dem Krieg zusammenhängende deutsche und fremdsprachige Schrifttum des Reiches und der besetzten Gebiete, insbesondere Extrablätter, Flugblätter und Fliegerabwürfe, Feld-, Soldaten- und Gefangenenlager-Zeitungen und -Zeitschriften, Bekanntmachungen, Plakate, Maueranschläge und sonstige aus Anlaß des Krieges erscheinende Gelegenheitsdrucke. Ende des Zweiten Weltkrieges kam es zur zur Zersplitterung der Sammlung mit der teilweisen Beschlagnahme durch die Sowjetische Militäradministration, einer Abgabe an das Georgi-Dimitroff-Museum in Leipzig und anschließend der Verteilung in verschiedene Museen und Archive. 1993 wurden ca. 5.000 Blätter an die Deutsche Bibliothek zurückgeführt. Die Sammlung ist über den Online-Katalog der Deutschen Nationalbibliothek recherchierbar. Eine vollständige Digitalisierung der Sammlung ist geplant. Schon derzeit ist unter dem Titel ‘Besetzter Raum‘ eine virtuelle Ausstellung einsehbar, die eine Auswahl von Plakaten und Bekanntmachungen aus den von Deutschland besetzten Gebieten zeigt. Über die Plakatsammlung Zweiter Weltkrieg berichtet näher der blogpost der Deutschen Nationalbibliothek von Anne-Katrin Kreisel u.a. vom 05. Dezember 2024 mit weiteren Nachweisen und Abbildungen.
Nachtrag: Im blog der DNB ist gerade der post vom 12. Dezember 2024 von Yvonne Jahns mit vielen Hintergrundinformationen und Bildern erschienen, der ausführlich über die Entstehung der Sammlung und ihr Schicksal informiert.
In diesem Zusammenhang sei auch auf die von Wilhelm Beck begründete Kriegssammlung 1914 – 1918 verwiesen, die in vollständig digitalisierter und zudem vorbildlicher Darbietung bei bavarikon online eingestellt ist (wie haben darüber berichtet).
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