Der Branchen-Monitor Buch des Börsenvereins, der in Zusammenarbeit mit Media Control erhoben wird hat Zahlen für das abgelaufene Jahr vorgelegt – siehe hierzu die detaillierte Darstellung im Börsenblatt vom 04. Januar 2024 mit Graphiken.
Alle Vertriebswege zusammen (Sortimentsbuchhandel, Kaufhäuser, ecommerce u.a.) haben ihre Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr um 2,9 Prozent gesteigert. Dabei verlief das für den Umsatz wichtige Weihnachtsgeschäft allerdings enttäuschend. Bedenklicher jedoch: das Umsatzplus beruht auf einem deutlichen Preisansteig von 4.9 % – die realen Absätze hingegen gaben um 1.9 % Prozent nach. Lediglich der Bereich Belletristik konnte als einzige Warengruppe eine Umsatzsteigerung von 7.7 % dank höherer Preise und einem zahlenmäßigen Mehrumsatz von 1.2 % verzeichnen. Auch das Sachbuch mit einem Plus von 2,7 Prozent und Kinder- und Jugendbücher mit einem Zuwachs von 2,4 Prozent profitierten alleine von Preisanhebungen. Im Vergleich zu 2019 (der Vor-Corona Zeit) ergibt sich für alle Vertriebswege ein Zuwachs von 1,6 Prozent. Doch auch hier sind Preissteigerungen bestimmend: 10.9 % höheren Preisen stehen 8.4 % geringere Absatzmengen gegenüber.
Der Sortimentsbuchhandel hat im Vergleich 2023 / 2022 ein Umsatzplus von 2.8 % erzielt, auch hier stehen um 5.1 % höheren Preisen rückläufige Absätze von 2.2 % gegenüber. Unter dem Strich weist der Buchhandel im Vergleich 2023 – 2019 allerdings einen heftigen Umsatz-Rückgang um 4.7 % auf. Auffällig hier der überproportionale Rückgang bei den online Anbietern.
Die Folgen sind sichtbar – viele Buchhandlungen haben aufgeben müssen: Die nachlassende Kaufneigung und die vom Börsenverein sogenannten Frequenzrückgänge in den Innenstädten bereiten Probleme, hinzu kommen existenzbedrohende Steigerungen bei Energie und Mieten. Für viele, zum Teil über lange Jahre geführte Betriebe ist es vielfach nicht mehr möglich, Nachfolger zu finden.