Die Walt-Disney-Studios haben die Realverfilmung des Märchens der Brüder Grimm angekündigt, der Starttermin ist für den März 2024 vorgesehen. 1937 hatte Disney bereits mit seiner Zeichentrickfimadaption weltweiten Erfolg erzielen können, die unser Bild von Schneewittchen und den Zwergen bis heute mit prägt. Nach den ersten Dreharbeiten zum remake meldete der Schauspieler Peter Dinklage Kritik an: Auf der einen Seite ist man progressiv und dann erzählt man die verdammte (fucking) rückwärtsgewandte Geschichte von sieben Zwergen, die in einer Höhle leben, was zur Hölle soll das? Habe ich gar nichts getan, um die Sache aus meiner Sicht voranzubringen? Disney versicherte daraufhin: Wir sind bestrebt, die Stereotypen des Originalfilms zu vermeiden. Wir wählen einen anderen Ansatz für die sieben Charaktere, wobei die Community der Kleinwüchsigen auch einbezogen wird. (Caitlin O’Kane: Disney responds to Peter Dinklage’s criticism of “Snow White and the Seven Dwarfs” remake). Schneewittchen wird jetzt von einer Latina dargestellt. Und mit Blick auf eine ausgewogene Diversität entsprechen die ‘Zwerge’ nicht mehr der Vorlage des Zeichentrickfilms von 1937. Es sind nunmehr ‘magische Wesen’, nur noch einer ist kleinwüchsig, die anderen sind gross gewachsen (einschließlich einer Riesenzwergin), ethnisch und geschlechtlich plural und entsprechen auch sonst so gar nicht dem gewohnten Bild von Schneewittchens tradierter community.
Hannah Bethke schreibt dazu in ihrem Artikel für die Welt vom 26-07-2023 unter der Überschrift Zu woke, um ein Märchen zu verstehen: Man hat im linksidentitären Transformationszwang schon viel Unsinn erlebt, aber dieser Fall ist an Dummheit nicht mehr zu übertreffen.