Felicitas Kuhn (geboren am 3.01.1926 in Wien) ist am 4.10.2022 im Alter von 96 Jahren Jahren verstorben. Seit den 1950er Jahren illustrierte sie Kinderbücher, lange Zeit für den Verlag Pestalozzi in Erlangen, dessen Verlagsprogramm alleine über 160 Titel aufweist.
Ihre Kindergesichter mit grossen Augen gerieten rasch zu einem Markenzeichen ihrer Arbeit ebenso wie der illustrative Stil – umgesetzt mit Feder und Aquarell -, der durch flächige Farbpartien mit eher wenigen, dafür kräftigen Farben gekennzeichnet ist. Einige Titel erlebten Auflagen von mehr als 900000 Exemplaren, hinzu kamen Ausgaben in anderen Ländern. Ihr Werk besitzt Zeitlosigkeit, von Felicitas Kuhn illustrierte Ausgaben sind weiterhin im Handel.
Entgegen dem Zuspruch bei Kindern wird von Teilen der Kinder- und Jugendliteraturforschung Kritik geübt, von ihr illustrierte Werke werden abschätzig als Kaufhausbilderbuch bezeichnet, der Stil als kitschig und kindertümelnd eingeordnet. Hiergegen wiederum wird eingewandt, daß eine solche Wertung auf einem elitären und bornierter Kunst’begriff beruht und daß eben der von Felicitas Kuhn etablierte Illustrationsstil dem kindlichen Bildverständnis am besten entspricht.
Die sammlung paperboxx besitzt etwa 60 Werke von Felicitas Kuhn im Rahmen ihrer Sammlung zur Tätigkeit des Verlages Pestalozzi.
Siehe auch das bei Kinder- und Jugendmedien.de wiedergebene (Brief-)Interview mit Felicitas Kuhn.
Siehe auch den Eintrag zu Felicitas Kuhn in Lexikon der österreichischen Kinder- und Jugendliteratur. 2. Band Illustratoren. 2. Auflage. Hrsg. von Internationales Institut für Jugendliteratur und Leseforschung. Redaktion: Ernst Fak und Karin Sollat. Wien: Buchkultur, 1995. S. 48-49.