Der mit 10.000 Euro dotierte »Preis der Stiftung Buchkunst« geht im Jahr an das Buch »Shell Reader«, das auf einer von der schwedischen Bildhauerin Nina Canell gestalteten Installation fußt. Hierzu passend sind Papier, der Schnitt des Buches und viele andere Details abgestimmt.
Die Mitteilung der Stiftung Buchkunst beschreibt dies auszugsweise so:
Mehrere Tonnen Muschelstücke bedecken den Boden zwischen vier Wänden. Wer die Installation der schwedischen Bildhauerin Nina Canell betritt, erzeugt mit jedem Schritt ein Knirschen. Viele Schritte erzeugen einen rauschenden Klang. Der »Shell Reader« ergänzt diese Installation. Schweres Papier ergibt einen mächtigen Buchblock. Allerdings – und das ist so rar wie eine Perle – zeigt der dreiseitige, breite Buchschnitt Scharen heftiger Kratzspuren. Die Blattkanten sind angefräst, während Perlmutt im inneren Buchdeckel schimmert. Diese allegorischen Merkmale von Rauheit und Glanz umhüllen den Inhalt. Er zeigt die harten Schutzhüllen der weichen Meerestiere in Nahaufnahme. Man schaut auf die gut 300 ganzseitig präsentierten Schalenfragmente, als wären es Portraits.
(c) 2023 Stiftung Buchkunst