Druckwerk des Monats : Der heilige Hieronymus in seiner Studierstube

 

 

Keine Sorge, wir wollen den inflationär wuchernden Empfehlungslisten keine neue hinzufügen. Vielmehr werden wir zukünftig Werke präsentieren, Gemälde, Filme, Photographien etwa, in denen Druckwerke eine wichtige Rolle spielen. Diesmal ist es ein um 1541 geschaffenes Werk von Marinus van Reymerswaele (* um 1497 in Reimerswaal; † 1567 in Goes), seinen Zeitgenossen bekannt durch kräftige Darstellungen von Bankiers, Wucherern und Steuereinnehmern.

Hier sehen wir Hieronymus als vom Alter gezeichneten Mann in seiner Studierstube. Seine Finger zeigen auf einen menschlichen Schädel als Signum der Vergänglichkeit, ein memento mori wie die erloschene Kerze im Hintergund. Der Mensch ist in Gottes Hand, ihn erwartet das Jüngste Gericht, das zeigt die aufgeschlagene Bibel zu seiner Rechten. Doch er ist auch umgeben von Büchern, Rollen, Papieren, Zeichen der Suche nach den Geheimnissen der von Gott geschaffenen Welt und der Rolle des Menschen darin. Die Bildkomposition beschreibt Hieronymus als Theologen – dafür steht die Bibel – und als Forscher – sichtbar durch die Manuskripte. Marinus van Reymerswaele hat dieses Motiv in weiteren Gemälden verarbeitet, sie veranschaulichen den Geist der Renaissance zwischen heidnischer Antike und mittelalterlicher Frömmigkeit und die Bedeutung des Buches darin.

Sie haben auch ein Bild, in dem das Buch oder Druckwerke allgemein eine wichtige Rolle einnehmen? Schreiben Sie uns – wir freuen uns.